Fragen Sie sich, was Flachslehme genau sind und wie Sie sie optimal einsetzen können? Dann haben wir hier einige praktische Informationen für Sie zusammengestellt. Wenn Sie mehr erfahren möchten, können Sie sich jederzeit an uns wenden. Wir erzählen Ihnen gern ein wenig über Flachs, den Flachsanbau sowie unsere Eigenmarke.
Flachslehme stammen von der Flachspflanze. Der Halm der Flachspflanze hat im Inneren eine holzige Struktur, während die Flachsfasern sich an der Außenseite des Halms befinden. Bei der Verarbeitung des Flachses (auch Schwingen genannt) wird der holzige Halm gebrochen. Diese gebrochenen Teile sind die Flachslehme. Diese werden von Verunreinigungen und Leinsamen befreit und auch entstaubt. Anschließend verpacken wir die Flachslehme in Ballen von ca. 20 kg. Sie können die Flachslehme sowohl als lose Ballen als auch auf Euro- oder Industriepaletten erhalten. Alle Paletten sind stets mit einer wasserdichten Abdeckung versehen.
Die langen Flachsfasern werden hauptsächlich im Textilbereich verwendet und sind dort als Leinen bekannt. Auch die kürzeren Fasern finden im Textilbereich Verwendung, allerdings erfüllen sie dort andere Zwecke. Kurze Fasern mit minderer Qualität werden hauptsächlich in der Papierindustrie zur Produktion von Dollarscheinen und Isoliermaterial genutzt.
Die Leinsamen finden sowohl in der menschlichen als auch in der tierischen Ernährung Anwendung. Insbesondere für Tierfutter sind wir FCA-zertifiziert (BC-02 v0.4 – 310317 und BC-05 v0.4 – 151118). Darüber hinaus wird Leinöl unter anderem zur Behandlung von Parkett eingesetzt, und auch in Kosmetikprodukten ist häufig Leinöl zu finden.
Sogar der Staub, der in unserer Aufbereitungsanlage abgesaugt wird, hat einen Nutzen in der Gülleaufbereitung, da er viel Feuchtigkeit aus der Gülle aufnimmt.
Wie Sie sehen, ist Flachs sehr nachhaltig, da jeder Bestandteil der Pflanze verwendet wird. Darüber hinaus ist Flachs CO2-negativ, was bedeutet, dass die Pflanze mehr CO2 speichert, als während des Anbaus und der Verarbeitung ausgestoßen wird. Zudem entfernt ein Hektar Flachs mehr CO2 aus der Luft als ein Hektar Wald und hält es für immer in den Fasern (z.B. Textilien, Verbundstoffe & Baustoffe) fest. Bei anderen Pflanzen wird das gespeicherte CO2 viel schneller wieder freigesetzt.
Darüber hinaus werden für den Anbau und die Verarbeitung von Flachs wenig Wasser und Chemikalien benötigt, und Flachspflanzen bilden bis zu einem Meter tiefe Wurzeln im Boden, was die Bodenstruktur verbessert. Der Boden speichert dadurch das Wasser in trockenen Zeiten besser und lässt es bei Niederschlag schneller versickern. Fazit: Flachs ist eine sehr nachhaltige und ökologisch sinnvolle Kulturpflanze.
Der seit langem bekannte „Sommerflachs“ oder „Frühlingsflachs“ wird jährlich zwischen Mitte März und Mitte April gesät. Nach einer Wachstumsperiode von ca. 100 Tagen ist die Pflanze reif und kann geerntet werden.
Seit einigen Jahren wird auch vermehrt Winterflachs angebaut: Dieser wird Mitte Oktober ausgesät und erlebt im Winter eine Wachstumspause für mehrere Monate. Der Flachs kann normalerweise einige Wochen früher geerntet werden.
Die erste Phase der Ernte wird als „Raufen“ bezeichnet. Dabei wird die Pflanze buchstäblich aus dem Boden „gerauft“ (mit der Wurzel herausgezogen) und somit nicht gemäht, denn dies wäre aufgrund der vorhandenen Fasern unmöglich.
Nach dem Raufen wird der Flachs in Reihen auf den Boden gelegt und „gerottet“ oder „geröstet“. Bei diesem Prozess werden die Pektine, welche die Fasern am holzigen Stamm halten, durch Feuchtigkeit (Tau und Regen) sowie Hitze abgebaut. Während des Verarbeitungsprozesses kann die Faser dann vom Halm getrennt werden.
Wenn eine Seite ausreichend geröstet ist, werden die Flachsreihen gewendet, so dass auch die andere Seite rösten, oder rotten, kann. Anschließend wird der Flachs zu Ballen aufgerollt und in unseren Lagern bis zur Weiterverarbeitung gelagert.
Nach der Ernte wird der Flachs „geschwungen“. Dabei durchläuft der Flachs eine Schwingreihe, in der die Halme aufgebrochen werden. Dies ermöglicht es uns, die Flachslehme – die langen Flachsfasern sowie die kurzen Fasern, auch „Schwungwerk“ genannt – sowie die Leinsamen getrennt.
Bei der Verwendung von Flachslehmen, oder Leinstroh, ist es wichtig, zunächst die alte Einstreu zu entfernen und Ihren Stall vollständig zu reinigen. Die Flachslehme können auf einem noch feuchten Boden verteilt werden. Beim Einstreuen einer frischen Liegefläche ist es notwendig, eine ausreichend dicke Schicht Flachslehme zu streuen. Dies entspricht etwa vier Packungen für einen Stall von 9 m² oder sechs Ballen für einen Stall von 16 m².
Wenn Ihr Pferd vorher auf Stroh stand, kann es nützlich sein, ihm etwas Heu anzubieten und es so daran zu hindern, den Flachs zu fressen. Frisst Ihr Pferd weiterhin die Streu? Dann ist es ratsam, stets etwas Heu anzubieten. Selbst wenn die Pferde dauerhaft die Flachslehme fressen, könnte dies niemals Koliken oder andere Erkrankungen verursachen.
Der Mist muss täglich entfernt werden. Urinierstellen müssen ebenfalls wöchentlich entfernt werden, ebenso wie nasse Einstreu. Anschließend sollte etwa eine halbe bis eine volle Packung nachgestreut werden.
Es wird empfohlen, nach etwa zwölf Wochen die gesamte Einstreu zu entfernen und den Stall vollständig zu reinigen, bevor Sie erneut einstreuen. Es ist jedoch auch möglich, nur die nasse Schicht zu entfernen und dann die verbleibende trockene Einstreu mit neuen Packungen Flachslehme zu vermischen.
Dann besuchen Sie unseren Webshop!